Der Einzug künstlicher Intelligenz in die Führungsetagen der großen Unternehmen wird im Artikel „Artificial intelligence meets the C-suite” in der Reihe McKinsey Quarterly vom September 2014, der die Forschungsarbeit von Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee skizziert, prognostiziert.
Die Autoren führen aus, dass die Technologie fortschreitet, die menschlichen Fähigkeiten demgegenüber eher nicht. Sie untersuchen, welchen Einfluss „denkende“ Maschinen auf mittlere und Top-Management-Rollen haben werden. Viele Jobs, die einst menschliche Domänen waren, werden bereits heute durch Computer ersetzt, z.B. Pathologen, Geologen, Gerichtsdiener. Werden auch Führungskräfte demnächst durch Computer ersetzt?
Kann Software Zuständigkeiten des Managements in großen Unternehmen übernehmen? Bei manchen Aktivitäten, so die Autoren, insbesondere, wenn es darum geht, Antworten auf Probleme zu finden, kann Software bereits heute die besten Manager übertreffen. Das wird dazu führen, dass Führungskräfte in der Zukunft vor die Frage gestellt werden, ob sie ihre Expertise einsetzen, oder besser Platz machen für künstliche Intelligenz, die das besser kann. Die ausgedünnte Führungsebene wird nicht obsolet, aber sie wird wissen müssen, wie künstliche Intelligenz optimal zu nutzen ist. Sie muss nicht selbst Probleme lösen oder Entscheidungen treffen. Bei verbleibenden zukünftigen Führungskräften werden kreative Fähigkeiten, Führung und strategisches Denken im Vordergrund stehen.
Ich habe es gelesen und war sprachlos. Ist es wirklich so schlecht um die Führungsetagen der großen Firmen bestellt? Sollte man besser Roboter ranlassen? Wer genehmigt mir die nächste Gehaltserhöhung? Wer leitet die Mannschaft? Wer zahlt beim nächsten Weihnachtsessen die Rechnung? Kann man so einen Computer auch für situative Führung fit machen? Wie gut ist er als Chef? Kriegt er dann von mir im 360°-Feedback die fünf Amazon-Sterne? Kriege ich ihn auch in einer cholerischen oder einfühlsamen Variante? Kann er eine Pressekonferenz bestehen oder eine Aktionärsversammlung begeistern?
Tja, dem mechanisierten Manager gehört die Zukunft! Hoffentlich hat er dann auch so eine nette Stimme wie mein Navi im Auto. Gerne weiblich, natürlich. Und immer mit „Bitte“.
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