Viele Veränderungen – sei es die Neuorganisation im Unternehmen, veränderte Abläufe in der Logistik oder ein neues IT-System – bleiben auf der Strecke. Leider geht damit einher, dass die ursprünglich beabsichtigten Verbesserungen nicht oder nur sehr spät greifen. Je mehr Veränderungsprojekte im Unternehmen scheitern, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass solche Themen künftig gar nicht mehr oder nur halbherzig angegangen werden. Ein Teufelskreis!
Nach unserer Einschätzung sind fünf Bausteine erforderlich, um Veränderungen erfolgreich umsetzten zu können:
Baustein 1: Ziele setzen
Dass der Weg das Ziel ist, gilt vielleicht für Kreuzfahrten, aber nicht für Veränderungsprojekte. Ohne Ziel sollte man nicht loslaufen, denn das Risiko, (nur) Energie zu vergeuden, ist sehr groß.
Fehlt das Ziel oder ist es den Beteiligten nicht bekannt, steigt die allgemeine Verwirrung. Warum tun wir das überhaupt? Was wollen wir erreichen?
Baustein 2: Fähigkeiten richtig einschätzen und entwickeln
Sowohl die Mitarbeiter als auch das Unternehmen (die Organisation) müssen fähig sein, die Veränderung zu gestalten und den Veränderungsprozess zu steuern. Dafür bedarf es u.a. methodischen Know-hows, sprich Erfahrungen im Projektmanagement, Prozessmanagement und Wissen, wie Veränderungsprozesse typischer Weise ablaufen. Fehlt die Fähigkeit, werden schnell Bedenken laut: Ob wir das überhaupt schaffen? Beim letzten Mal hat es doch auch nicht geklappt!
Baustein 3: Mitarbeiter motivieren
Ohne breit angelegte Motivation der Beteiligten geht gar nichts. Sonst bleibt die Veränderung schon im Keim stecken. Wer sind die Meinungsbildner im Unternehmen? Wie können wir ihn/sie begeistern mitzumachen? Was können wir für den Erfolgsfall versprechen und auch einhalten? Fehlende Akzeptanz und daraus resultierende Widerstände sind der Tod eines jeden Projektes. Führungskräfte haben im Change Management Prozess eine Vorbildfunktion. Machen Sie Ihren Mitarbeitern Mut zur Veränderung!
Baustein 4: Ressourcen richtig kanalisieren
Ressourcen, das sind Menschen, die eine oder andere finanzielle Investition – vor allem aber ZEIT. Fehlt die nötige Zeit, werden Prioritäten anders gesetzt und vielleicht immer wieder verschoben. Es wird sozusagen der Mangel verwaltet. Das ist der immer wieder zu hörende vermeintliche Konflikt zwischen Tages- und Projektgeschäft. Wird dieses Dilemma nicht aufgelöst, darf man nicht überrascht sein, dass sich Frustration bei den Beteiligten breit macht. Veränderungen müssen zügig und mit voller Konzentration umgesetzt werden – nur so entstehen Erfolgserlebnisse, die ein positives Veränderungsklima schaffen, und nur so wird die permanente Doppelbelastung durch Projekt- und Tagesgeschäft zeitlich limitiert.
Baustein 5: Einen (Aktions-)Plan haben
Eigentlich ist das nicht schwer, aber wenn man ein leeres Blatt Papier vor sich hat, erscheint der vor einem liegende Aufgabenberg immens groß. Aktionsplan heißt: Die Aufgabe zu strukturieren und in überschaubare „Häppchen“ aufzuteilen. Was ist zu tun? Wer tut es (ist verantwortlich) und bis wann ist das erledigt? Der beste Aktionsplan taugt aber nichts, wenn er nicht regelmäßig, z.B. in Statussitzungen nachgehalten wird. Werden Status Meetings immer wieder verschoben, sollten die Alarmglocken angehen.
Sind in Ihrem Unternehmen alle 5 Bausteine vorhanden? Jeder kennt sicher aus seiner eigenen Erfahrung das eine oder andere Veränderungsprojekt, das letztlich gescheitert ist. Woran hat es gelegen? Welcher Baustein im Change Management hat gefehlt?
Alleine schon ein kurzer Quercheck zu Beginn eines Veränderungsvorhabens kann Wunder wirken. Fangen Sie Veränderungsprojekte erst an, wenn diese fünf Bausteine (und die dahinterliegenden Handlungsbedarfe) „klar“ sind. Auch wenn dadurch der eigentliche Projektstart vielleicht etwas später erfolgt, ist die Vorbereitungszeit gut investiert. Der Erfolg wird es zeigen….
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