Der Leistungsanspruch an uns alle ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Alles muss schnell oder besser noch sofort erledigt werden. Wenn das nicht klappt, ist dies häufig ein Zeichen von schlechter Terminplanung und fehlendem Zeitmanagement.
Nur noch schnell die Mails checken
So schön es ist, mit dem Smartphone schnell mal eine Nachricht los zu werden, umso belastendender kann diese Erreichbarkeit für den Empfänger sein. Früher konnte man seinen Dienst-Laptop abends einfach in seinem Arbeitszimmer lassen. Das Hochfahren dauerte eine Weile. Wenn er ausgeschaltet war, war er aus.
Das gilt für iPhones und Co. schon lange nicht mehr: Sie werden auch privat genutzt, sind deshalb ständiger Begleiter und immer online. Abschalten kann/will man sich nicht leisten, weil man ja eine Whatsapp Nachricht verpassen könnte.
Gegen die Anwesenheitskultur
An Arbeit fehlt es uns nicht. Nach Aussagen des DGB arbeitet jeder dritte vollbeschäftigte Mitarbeiter mehr als 45 Stunden/Woche, jeder sechste sogar mehr als 48 Stunden. Der DGB zieht daraus den Schluss: Arbeitnehmer sollen ihre Arbeitszeit flexibler als bisher gestalten können.
Dafür sind aber keine neuen Gesetze und Verordnungen notwendig. Ein Hauptproblem besteht vielmehr darin, dass Führungskräfte Arbeitnehmer in vielen Unternehmen nicht nach der Produktivität, sondern rein nach der Anwesenheit bewerten. Derjenige, der im Büro die meisten Stunden verbringt, gilt oft als der Beste und als Vorbild.
Zeitmanagement gilt auch für Unternehmen
Der Konflikt zwischen Tagesgeschäft und Projekt beschäftigt uns immer wieder, wenn es um verfügbare Ressourcen für die gemeinsam mit dem Kunden definierten Handlungsfelder geht. Verbesserungen von Prozessen greifen natürlich erst, wenn sie umgesetzt sind, deswegen ist es gerade in dieser Phase wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Manchmal ist hierbei weniger mehr: Statt 20 Projekte gleichzeitig angehen zu wollen (und irgendwann frustriert zu den Akten zu legen), sollte man sich lieber auf wenige, besonders wichtige konzentrieren, um die knappen personellen Ressourcen auch wirklich zielführend einzusetzen.
Um zu erkennen, was wirklich wichtig ist, kann man sich durchaus der gleichen Methoden bedienen, die wohl jeder von uns im persönlichen Zeitmanagement bereits kennen gelernt (aber leider manchmal wieder vergessen) hat.