A'PARI Consulting GmbH - Unternehmensblog

Ein Blog rund um Logistik und IT

  • Startseite
  • Logistik
  • IT
  • Über uns
  • Kontakt
  • Impressum

Softwareeinführung: „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck“

21. März 2017 von Michael Tobiasch Kommentar verfassen

Der Kunde plant die Softwareeinführung einer neuen Speditionslösung. Die Anforderungen werden aufgenommen – und am Ende liest sich das Lastenheft wie das Benutzerhandbuch der bestehenden Software. Das kann doch gar nicht sein, oder?

Aus der Erfahrung können wir sagen, dass es ein hartes Stück Arbeit ist, bekannte (Software- und Prozess-) Pfade zu verlassen und sich auf eine neue Software und auch auf neue technische Möglichkeiten einzulassen.

Chance nutzen und Ballast abwerfen

Auf meine Aussage, dass man wie bei einem Umzug auch „ausmisten“ sollte, zitierte der Geschäftsführer den Satz aus dem Lied „Leichtes Gepäck“ von Silbermond: „Es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“.

Ich würde nicht so weit gehen, „dass du 99% nicht brauchst“, aber einige über die Jahre gewachsene und arbeitsaufwendige Prozesse finden sich in jedem Unternehmen. Und für diese Prozesse wurden i.d.R. die eingesetzten Softwareprodukte angepasst, oder es entstanden Nebensysteme in Excel.

Der neue Softwareanbieter hat seine eigene Philosophie und bildet diese Prozesse i.d.R. nicht genauso in seinem Standard an.

Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten im Rahmen der Softwareeinführung:

  • Anpassung der Prozesse und Arbeitsweisen der Mitarbeiter an die (entsprechend konfigurierte) Software oder
  • Beauftragung des Softwareanbieters für entsprechende individuelle Anpassungen

Gewünschte Funktionalitäten kritisch hinterfragen

Tipp: Bevor Sie im Rahmen der Softwareeinführung Anpassungen an den neuen Softwareanbieter beauftragen, durchforsten und bewerten Sie Ihre Prozesse und die geforderten Funktionalitäten kritisch.

  • Wollen wir den Prozess in Zukunft überhaupt noch in dieser Form?
  • Werden Funktionen, die man vielleicht für viel Geld in die alte Software hat programmieren lassen, tatsächlich genutzt?
  • Was kostet und welchen (zeitlichen / monetären) Nutzen hat die Funktionalität? Erstellen Sie einen „Mini-Business-Case“.
  • Wie bildet der Softwareanbieter den Anwendungsfall in seinem System ab? Was ist mit entsprechender Konfiguration(ohne Programmierung) möglich? Kann man damit „leben“?
  • Wird die Funktionalität auf Grund der anderen Philosophie (z.B, Workflow-Steuerung) und neuer technologischer Möglichkeiten (z.B. rollenbezogene Cockpits) der neuen Software überhaupt noch benötigt?
  • Braucht man wirklich jede Auswertung und Statistik 100%ig identisch zur alten Software?

Auf keinen Fall die alte Lösung nachbauen

Wichtig ist es, nicht alles aus dem alten System „nachzubauen“ und auf den Ist-Prozessen zu verharren! Sonst muss man sich die Frage stellen, warum man überhaupt eine neue Software braucht / kauft. Mir fallen da nur wenige Gründe ein, z.B.:

  • Verlust des Know-hows beim Softwareanbieter (Verlust von wichtigen Mitarbeitern)
  • Wirtschaftliche Schwierigkeiten des Softwareanbieters oder
  • Schwerwiegende technologische Gründe (z.B. Ende der Wartung wesentlicher Komponenten)

Ein Wechsel der Software aus Funktionalitäts- und Effizienzgründen, ohne gleichzeitig an den Prozessen und der Arbeitsweise der Mitarbeiter Anpassungen vorzunehmen, ist keine gute Lösung.

Also – „Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg“ – schaffen Sie Platz für effiziente und standardisierte Prozesse!

Kategorie: IT, Logistik Stichworte: Change Management, Gesamtprozessdenken, Prozesseffizienz, Prozessoptimierung, Prozessveränderungen, Software-Einführung, Softwareanbieter, Softwareanforderungen, Standardprozesse

Empfohlene Beiträge

Prozessmanagement – gutes Kartenmaterial ist entscheidend

Früher war es die gute, alte Faltkarte aus beschichtetem Papier, die man im Auto kaum handeln konnte. Heute ist es das Navi, das uns an einen Zielort bringt, an dem wir noch nicht waren oder zu dem wir uns schlichtweg den Weg nicht merken können (oder wollen). Bei beiden Varianten entscheidet das Kartenmaterial, wie effizient […]

Trendwende in der Informationssicherheit?

Die digitale Vernetzung von Unternehmen untereinander und damit der Austausch von sensiblen Daten, nehmen rasant zu. Dem gegenüber zeigen die Statistiken,  dass sich die Angriffszahlen auf Systemumgebungen und auf die Daten der Unternehmen jedes Jahr fast verdoppeln. Die Schadenssummen durch Wirtschaftskriminalität erreichen Rekordwerte, verbunden mit dem Geschäft des Datenklaus. Durch die Verabschiedung des neuen IT-Sicherheitsgesetzes […]

3 Buchtipps zum Change Management

Ich möchte Ihnen in diesem Blog drei Bücher zum Change Management vorstellen, die mich im Jahr 2016 bereichert haben. Fürs neue Jahr lege ich sie Ihnen wärmstens ans Herz. Die Bücher von Julie Hodges und Olaf Swantee sind auf Englisch – das könnte eine Eintrittshürde sein. Das dritte Buch von Nils Pfläging und Silke Hermann ist jedoch […]

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Social Media

Xing Google+ Button RSS Website

Letzte Artikel

  • Nachlese zur 2. DVZ Konferenz zum Thema TMS
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Wissen, was läuft
  • Testen – Lieber spät und kurz als gar nicht?
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Umschlaglager
  • Agile Führung – Tipps für die Umsetzung

Stichworte

agiles Projektmanagement Change Management Cloud Cloud Computing CRM Datenqualität Digitale Transformation Digitalisierung Gesamtprozessdenken Industrie 4.0 Informationssicherheit Innovation ISO27001 IT-Infrastruktur IT-Systeme IT Sicherheit KPI Notfallmanagement Potenzialanalyse Projektmanagement Prozesse Prozesseffizienz Prozesskosten Prozessmanagement Prozessoptimierung Prozessreifegrad Risikomanagement Software-Einführung Softwareanbieter Softwareanforderungen Softwareauswahl Softwareeinführung Speditions-Monitor Speditionssoftware Standardprozesse TMS TMS Auswahl Transport Management System Umsetzung Vertrieb Veränderung Veränderungen Veränderungsmanagement Vorstellung Ziele

Letzte Kommentare

  • Andreas Zibert bei Projektportfoliomanagement – Mitten aus dem Leben…
  • Adam Golightly bei Avisierung von Stückgut-Sendungen – (noch) eine Herausforderung für alle Beteiligten
  • Nils Tißen bei Auch agil braucht Führung
  • Tobias Müller bei Projektmanagement klassisch oder agil? – Das Beste aus beiden Welten!
  • Anna Moosfeld bei Wie Softwareentwicklung in Indien funktionieren kann – Tipps aus der Outsourcing Praxis

Archiv

© Copyright 2017 A'PARI Consulting GmbH · Datenschutzerklärung