Was ist der perfekte Go-Live-Termin für eine Softwareeinführung? Diese Frage wird uns bei jeder Softwareeinführung von unseren Kunden gestellt. Unsere Antwort ist auch immer die gleiche: „Den perfekten Termin gibt es nicht!“
Der Einführungstermin für eine neue Software ist immer ein Kompromiss, denn jeder Termin hat seine Vor- und Nachteile:
Zum 1. Januar:
Die Verantwortlichen für das Rechnungswesen lieben diesen Termin häufig, weil das neue Geschäftsjahr dann schon im neuen System gebucht werden kann.Das Geschäft zwischen Weihnachten und Neujahr sowie Anfang Januar ist zudem meist schwach, somit ist zunächst nur wenig Last auf dem neuen System. Negativ wirkt sich allerdings aus, dass die Mitarbeiter zu dieser Zeit gerne Urlaub haben und die „heiße Phase“ für Tests, Schulungen und Aufbau des Live-Systems genau in das Herbst-/Weihnachtsgeschäft fallen.
Zum 1. April:
Vor dem großen „Finale“ der Softwareeinführung neue Kraft über Weihnachten sowie zwischen den Jahren sammeln und dann nochmal voll angreifen. Aber jetzt laufen die Tests, Schulungen und der Aufbau des Live-Systems im Frühjahrs-Peak und vielleicht kommt auch noch Ostern dazwischen. Pessimisten unter den Projektleitern mögen diesen Termin weniger, denn Bemerkungen und Häme über den „Aprilscherz“ sind bei eventuellen Einführungsproblemen schon vorprogrammiert.
Zum 1. Juli:
Der 1. Juli ist auch unschön, denn im Mai/Juni will man doch mit Hilfe der Brückentage die Nutzung seiner Urlaubstage optimieren. Auch stören die Sommerferien, denn der Familienurlaub steht an. Und die verbleibenden Mitarbeiter haben schon genug mit der Urlaubsvertretung zu tun. Auf der anderen Seite: Von den zu bearbeitenden Sendungen ist der Juli in der Regel ein schwächerer Monat und daher eigentlich ganz gut geeignet.
Zum 1. Oktober:
Dann erfolgt die Umstellung des Systems direkt in den aufkommensstärksten Monaten September und Oktober – für alle die die besondere Herausforderung suchen. Die Vorbereitung des Go-Lives erfolgt zudem in den Ferienmonaten.
Zum 29. Februar:
Wenn man den 29. Februar im Auge hat, muss man sich beeilen [2016] oder man kann sich viel Zeit lassen [2020] …
Dringend abraten würden wir allerdings davon, auf den „30. Februar“ zu warten und den Einführungstermin immer weiter nach hinten zu schieben: Man lebt nach dem Motto „never change a running system“ – mein altes System ist doch gar nicht so schlecht – und wartet ab, bis das alte System nicht mehr funktioniert. Dann kann es zu spät sein.
Es gibt also nicht den „richtigen Softwareeinführungstermin“. Dieser ist natürlich auch bei jedem Kunden, ja sogar nach der Region, in der das Unternehmen zu Hause ist, unterschiedlich. Letzten Endes ist alles eine Frage der richtigen und verlässlichen Projektplanung. Eine Softwareeinführung ist nicht nur das Installieren einer neuen Software und geht von heute auf morgen, sie muss gut vorbereitet werden. Mit dem entsprechenden zeitlichen Vorlauf und vor allem der Einhaltung der zugesagten Termine können sich alle Beteiligten entsprechend auf die mit der Einführung verbundenen temporären Mehrbelastung und Auswirkungen auf die Urlaubsplanung einstellen. Dann ist fast jeder Termin machbar.
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