A'PARI Consulting GmbH - Unternehmensblog

Ein Blog rund um Logistik und IT

  • Startseite
  • Logistik
  • IT
  • Über uns
  • Kontakt
  • Impressum

Schon reif für die Digitalisierung?

14. November 2017 von Jürgen Gansen Kommentar verfassen

In meinem letzten Blog-Artikel (Digitale Transformation) habe ich beschrieben, welche Unternehmensbereiche (Dimensionen) von der Digitalisierung typischerweise betroffen sind und wie ein Unternehmen die digitale Transformation in Angriff nehmen kann. Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich nun mit der Frage der Umsetzungstiefe.

Auch  hierfür kann  das vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen hat in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Crosswalk entwickelte Digital Maturity Model (Digital Maturity Model) hilfreich sein. Zudem veröffentlicht das Institut seit 2015 den Digital Maturity & Transformation Report, ein sehr nützlicher externer Benchmark.

Mit diesem Modell lässt sich jedes Unternehmen – vereinfacht gesagt – einordnen, in welchen Bereichen (Dimensionen) man bereits eine hohe Digitalisierungsreife erreicht hat ist bzw. wo noch Nachholbedarf besteht.

Die fünf Reifegrade des Digital Maturity Model

Bei den Stufen (Reifegraden) des Digital Maturity Model gilt, das keine Stufen übersprungen oder ausgelassen werden dürfen. Um eine höhere Stufe zu erreichen sind die Fähigkeiten der niederen Stufen eine zwangsläufige Voraussetzung. Eine Einstufung in die Stufe 3 kann also bspw. nur dann erfolgen, wenn die Stufen 1 und 2 ebenfalls im Unternehmen implementiert und gelebt werden.

 Stufe 1: Erproben

  • Handlungsbedarf ist erkannt.
  • Ressourcen für digitale Themen werden bereit gestellt
  • Erste Ideen für neue digitale Produkte und Services werden umgesetzt
  • Mobiles und digitales Arbeiten ist kein Fremdwort im Unternehmen
  • Verschiedene Abteilungen arbeiten übergreifend zusammen

Stufe 2: Aufbauen

  • Übergreifendes Verständnis im Unternehmen zur Bedeutung der Digitalisierung entwickelt
  • Hoher und priorisierter Stellenwert digitaler Projekte
  • Definition benötigter Fähigkeiten und Skills definiert
  • Digitale Fachkenntnis spielt bei Rekrutierung neuer Mitarbeiter eine wichtige Rolle

Stufe 3: Konsolidieren

  • Zielvorstellung Digitalisierung auf strategischer Ebene definiert und als strategisches Change-Projekt voran getrieben
  • Digitale Schlüsseltechnologien sind definiert
  • Technologische Systeme sind so aufgestellt das kurzfristige Updates erfolgen können
  • Digitale und mobile Kanäle sind in Vertriebs-, Transaktions- und Serviceprozesse integriert

Stufe 4: Strukturieren

  • Roadmap zur weiteren digitalen Transformation vorhanden
  • Klare Strategie zu Beschaffung und Implementierung digitaler Schlüsseltechnologien
  • System zur frühen Erkennung und Prüfung neuer digitaler Technologien auf Relevanz für das eigene Geschäft implementiert
  • Prozessautomatisation schreitet voran
  • Einsatz von Analytics zur Optimierung der digitalen Kundenkommunikation

Stufe 5: Optimieren

  • Gezielter Ausbau einzelner Funktionsbereiche
  • Management Zielvereinbarungen enthalten operative Ziele des Digital Business zur weiteren digitalen Transformation des Unternehmens
  • Messbare Ziel- und Leistungsindikatoren sind definiert und werden laufend überprüft
  • Digitales Potential in Kernprozessen ist in Bezug auf aktuelle Best Practices ausgeschöpft und etabliert

Kundenanforderungen und Fachabteilungen als Treiber für die Digitalisierung

Basierend auf dem Reifegradmodell beschreibt der Digital Maturity & Transformation Report die aktuelle Situation der digitalen Transformation. Für das Marktsegment Transport & Logistik könnten dabei bspw. folgende Informationen der aktuellen 2017 Ausgabe wertvolle Anhalts- und Vergleichspunkte liefern.

Die Zuständigkeit / Herangehensweise an die digitale Transformationen sehen die Unternehmen aus dem Transport und Logistikumfeld zu

  • 12%       Top down
    getrieben durch die Führungsebene. Der Fokus liegt auf der Erstellung und der Umsetzung der digitalen Transformationsstrategie.
  • 26%       Bottom-up
    getrieben durch Initiativen der Mitarbeitenden im Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Konsolidierung von bestehenden Initiativen.
  • 10%       IT-Fokus
    getrieben durch die Anforderungen an die IT. Der Fokus liegt auf der Erneuerung und Bereitstellung geeigneter IT-Infrastruktur und –systeme.
  • 26%       Kanal-Fokus
    getrieben durch die digitalen Kundenerwartungen. Der Fokus liegt auf der Erneuerung und Verbesserung der digitalen Kanäle.
  • 17%       Innovations-Fokus
    getrieben durch die die Experimentierfreude oder bei Gefährdung des bestehenden Geschäftsmodells. Der Fokus liegt auf dem Ausprobieren neuer Technologie und der Erarbeitung möglicher neuer Geschäftsmodelle.
  • 10%       weiss nicht

Somit scheint die Notwendigkeit für eine digitale Transformation in der Logistik zunächst von den Fachabteilungen oder an der Kundenschnittstelle identifiziert zu werden. 

Speziell die Organisation in Verbindung mit der Prozessdigitalisierung kann eine wichtige Voraussetzung für eine agilere und flexiblere Unternehmensstruktur schaffen, indem Silos in Unternehmen aufgebrochen und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit intensiviert wird.

Die automatische Erhebung von Daten und der Erkenntnisgewinn aus der Datenanalyse liefern vermehrt die Grundlage für Entscheidungen, so dass z.B. über dieses Data-driven Business die Kommunikation an der Kundenschnittstelle und die Wahrnehmung durch den Kunden verbessert werden kann.

 

 

Kategorie: Blog Stichworte: Digital Maturity Model, Digitalisierung, Prozessreifegrad

Jürgen Gansen

Über Jürgen Gansen

Ich bin Management Consultant bei A’PARI Consulting GmbH mit den Schwerpunkten Logistik- und IT-Beratung.

Empfohlene Beiträge

Passwort „123abc“ – sicher?!

Passwörter schützen den Zugang zu dem wichtigsten, was wir im digitalen Zeitalter haben: Unsere Daten. Daher ist es wichtig, bei der Wahl des Passworts einige Grundregeln zu beachten. Leider sieht die Realität in Unternehmen oft anders aus.

Standardisierung in der IT – eine Illusion?

Die IT Verantwortlichen in Unternehmen haben es nicht leicht. Sie müssen Lösungen finden, um den stetig wachsenden Kosten Herr zu werden, die über die Jahre gewachsenen Struktur und Komplexität zu beherrschen und den hohen Personalaufwand für Planung, Implementierung und Betrieb (Plan – Build – Run) in den Griff zu bekommen. Firmen, deren eigenes Geschäft nicht in der […]

Projektmanagement – Was braucht ein Projektleiter?

Ob klassisch oder agil, der Projekterfolg hängt maßgeblich davon ab, dass der Projektleiter „einen guten Job“ macht. Umso verwunderlicher ist es, wie sorglos manchmal verfahren wird, um den richtigen Projektleiter zu finden und für ihn die Rahmenbedingungen zu schaffen, die er für eine erfolgreiche Arbeit benötigt.

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Social Media

Xing Google+ Button RSS Website

Letzte Artikel

  • Nachlese zur 2. DVZ Konferenz zum Thema TMS
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Wissen, was läuft
  • Testen – Lieber spät und kurz als gar nicht?
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Umschlaglager
  • Agile Führung – Tipps für die Umsetzung

Stichworte

agiles Projektmanagement Change Management Cloud Cloud Computing CRM Datenqualität Digitale Transformation Digitalisierung Gesamtprozessdenken Industrie 4.0 Informationssicherheit Innovation ISO27001 IT-Infrastruktur IT-Systeme IT Sicherheit KPI Notfallmanagement Potenzialanalyse Projektmanagement Prozesse Prozesseffizienz Prozesskosten Prozessmanagement Prozessoptimierung Prozessreifegrad Risikomanagement Software-Einführung Softwareanbieter Softwareanforderungen Softwareauswahl Softwareeinführung Speditions-Monitor Speditionssoftware Standardprozesse TMS TMS Auswahl Transport Management System Umsetzung Vertrieb Veränderung Veränderungen Veränderungsmanagement Vorstellung Ziele

Letzte Kommentare

  • Andreas Zibert bei Projektportfoliomanagement – Mitten aus dem Leben…
  • Adam Golightly bei Avisierung von Stückgut-Sendungen – (noch) eine Herausforderung für alle Beteiligten
  • Nils Tißen bei Auch agil braucht Führung
  • Tobias Müller bei Projektmanagement klassisch oder agil? – Das Beste aus beiden Welten!
  • Anna Moosfeld bei Wie Softwareentwicklung in Indien funktionieren kann – Tipps aus der Outsourcing Praxis

Archiv

© Copyright 2017 A'PARI Consulting GmbH · Datenschutzerklärung