Die nach Veranstalterzählung 3.200 Besucher des diesjährigen „Deutscher Logistik-Kongress“ können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Attraktivität der Veranstaltung aus meiner persönlichen Sicht sinkt.
Die „Top-Leute“ aus den Logistik-Unternehmen und Konzernen waren gut vertreten, ebenso viele Lieferanten und Dienstleister und noch mehr Studenten und Nachwuchskräfte. Viele Entscheider auf der 2. Ebene (Niederlassungsleiter, Bereichsleiter), schon gar nicht aus mittelständischen Speditionen, waren aber, anders als in den vergangenen Jahren, fast gar nicht mehr präsent.
Das ist schade, weil gerade die Gespräche mit dieser noch stark im operativen Geschäft verwurzelten Zielgruppe besonders ergiebig und fruchtbar waren. Hier wurden Erfahrungen ausgetauscht, kamen neue Ideen und Ansätze zur Sprache, die gut zu dem diesjährigen Motto des Kongresses „Impulse, Ideen, Innovationen“ gepasst hätten.
Bei vielen Vorträgen – leider auch schon am ersten Morgen im Plenum – hätte man der Fairness gegenüber den zahlenden Teilnehmern halber „Permanente Werbesendung“ einblenden müssen. Bei einigen Sequenzen (z.B. Big Data) konnte man zwar interessante Vorträge (z.B. über die Informationsarchitektur bei Volkswagen oder die erfrischend vorgetragenen Bemühungen um noch mehr Käuferbindung bei Payback) hören, ohne dass das Thema aber auch nur ansatzweise durchdrungen werden konnte. In Summe also fachlich-inhaltlich nicht viel Neues.
Positiv sind natürlich immer die Gespräche mit Kunden, Interessenten und Dienstleistern, aber auch den zahlreichen Medienvertretern. Dafür bleiben der Logistik-Kongress und die „Marlene-Bar“ ein guter Treffpunkt.
Unter dem Strich fällt mein persönliches Fazit deshalb noch ausgewogen aus, aber alle 2 Jahre zum Logistik-Kongress zu fahren (im Wechsel mit der Transport Messe in München) reicht meiner Meinung nach, um am Ball zu bleiben.
Schreibe einen Kommentar