Mit Erschrecken stelle ich fest, dass ¾ des Jahres schon wieder vergangen sind. Ein wichtiger Vorsatz ist bisher leider auf der Strecke geblieben.
Miteinander reden, das persönliche Gespräch mit Kunden und Mitarbeitern zu führen, ist sicher mit das, was unseren Job so interessant und spannend macht. Denn gerade im persönlichen Austausch kann man so richtig profitieren: Was bewegt uns? Was treibt uns um? Was sind unsere aktuellen Herausforderungen? Wo könnten wir helfen oder Hilfe gebrauchen? Oder auch nur: Wo geht es im Urlaub hin? Was macht die Familie?
Der regelmäßige Austausch mit den Bestandskunden oder im Mitarbeiterteam kommen leider zu kurz. Es fehlt einfach die Zeit – oder?
Wir hetzen von Termin zu Termin, viele davon so schlecht vorbereitet und/oder schlecht moderiert, dass man sich anschließend über die Zeitverschwendung ärgert. Und wenn man den ganzen Tag im Meeting war, will man abends auch nicht mehr telefonieren. Das wäre die zweite Möglichkeit für den persönlichen Austausch. Und häufig „erwischt“ man sein Gegenüber am Telefon (z.B. am Klappergeräusch der Tastatur), dass er in Gedanken schon ganz woanders ist. Nachdem der persönliche und vielleicht noch handgeschriebene Brief bereits zu Grabe getragen wurde, droht nach Auswertung der Kommunikationsexperten das Telefonat ein ähnliches Schicksal.
Lieber eine E-Mail statt ein kurzer Gang zum Kollegen im Nachbarraum oder den Hörer in die Hand zu nehmen.
Die schnell zu bedienenden modernen Tools wie WhatsApp oder Xing sind besser als nichts, geeignet für ein schnelles Lebenszeichen. Sie lassen aber durch ihre Kürze und Form keine menschlichen Zwischentöne zu. Wie geht es dem anderen? Was bewegt ihn?
Manchmal wünscht man sich – auch als Nichtraucher – die verqualmte Raucherecke oder die Kaffeeküche zurück, auch wenn man sich früher immer darüber geärgert hat, dass die Kaffeekanne schon wieder leer war. Bei einer Tasse Kaffee oder der Länge einer Zigarette konnte man wenigstens ein paar Minuten miteinander reden.
Es wundert nicht, dass die Empathie – das sich Hineinversetzen in den anderen – unter der fehlenden direkten Kommunikation leidet.
Muss man das hinnehmen? Nein, natürlich nicht. Wenn man will, kann man es auch besser machen. Miteinander zu reden ist keine Zeitverschwendung, sondern kann sehr motivierend wirken. Gespräche mit anderen machen zufrieden und können wichtige Impulse für das eigene Denken und Handeln geben.
Probieren Sie es mal wieder.
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