Es ist vorbei – zumindest für dieses Jahr sind die sog. „kurzen Wochen“ Geschichte. Zeitlich gesehen, sind die Wochen genauso lang wie jede andere Woche. Das „kurze“ an der Woche empfindet man nur, wenn auch am Brückentag, meistens freitags, Urlaub nimmt. Ansonsten ist der Donnerstag als Feiertag schnell um und am Freitag wird gearbeitet.
Bundeseinheitlich?
Alles andere als angenehm empfinden Speditionen und Logistiker diese Wochen. Sind es doch die Wochen des Jahres, die neben dem Weihnachtsgeschäft, die größten Herausforderungen im Speditionsgeschäft darstellen. Sprechen wir hierbei über eine bundeseinheitliche „kurze“ Woche, so ist der Mehraufwand für den Spediteur noch gut kalkulierbar. Spannend wird es in den Wochen, in denen manche Bundesländer donnerstags einen Feiertag haben und andere nicht. Dieses Jahr war es am 20. Juni zu Fronleichnam wieder soweit. Nur Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz und das Saarland durften den Feiertag genießen. Im Norden und Osten wurde gearbeitet.
Für die Spediteure bedeuten diese Tage einen enormen, zusätzlichen Organisationsaufwand. Linienfahrpläne müssen individuell angepasst werden. Dort, wo gearbeitet wird, können und sollen LKWs ja auch abfahren, um die Umschlagshallen zu leeren. Fährt der LKW dann jedoch in ein Bundesland mit einem Feiertag, wird das Abladen schwer.
Für die nicht arbeitenden Standorte bedeutet Fronleichnam nun zwar einen freien Tag, jedoch auch einen nahezu doppelten Wareneingang am Freitag und an den folgenden Werktagen. Sie erhalten dann aus den Nicht-Feiertagsgebieten die Sendungen von zwei Tagen, die sich dort angesammelt haben.
Welle in der Folgewoche
Für die Eingangsstandorte bedeutet dies nicht nur eine enorme Belastung ihrer Umschlagsfläche. Vor allem die Disposition und der Nahverkehrsfuhrpark werden auf eine harte Probe gestellt. Der Mehrzahl an Eingangssendungen kann man dann oftmals nur über mehrere Tage Herr werden. Es müssen zusätzliche Fahrzeuge und zusätzliches Lagerpersonal eingekauft werden, die an diesen Peak-Tagen unterstützen. Eine strikte Organisation und Disziplin auf der Umschlagshalle sind wichtige Voraussetzungen um die Situation zu meistern. Avis-Sendungen und Sendungen mit einem Fixtermin müssen deutlich separiert werden, damit sie den laufenden Tagesprozess nicht behindern. Eine tägliche Halleninventur ist unabdingbar um den Überblick zu behalten.
Kennen Sie denn auch die beschriebene Situation und denken auch Sie jedes Jahr an das „täglich grüßende Murmeltier“?
Dann lassen Sie uns doch einmal gemeinsam und präventiv in Ihre Prozesse schauen. Sicherlich finden wir die ein oder andere Stellschraube, an der wir drehen können, damit Sie für die nächsten „kurzen“ Wochen noch besser vorbereitet sind.
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