Auch wenn viele Veränderungen in den Abläufen in Form von stärker automatisierten, digitalisierten Prozesse erst sukzessiv in den nächsten Jahren für den Logistikdienstleiter greifbar werden, lohnt es sich die Zeit bis dahin für wichtige Veränderungen im eigenen Unternehmen zu nutzen.
In diesem Artikel beschreibe ich, was man als Logistikdienstleister bereits heute im Hinblick auf Industrie 4.0 an vorbereitenden Maßnahmen in Angriff nehmen kann.
Handlungsfeld Prozessmanagement
Hier besteht bei vielen Transportlogistikdienstleistern noch erheblicher Verbesserungsbedarf. Gerade die administrativen Prozesse (vom Vertrieb über die Auftragsabwicklung, den Service bis hin zur Abrechnung) bieten nach unseren Erfahrungen erhebliche Automatisierungspotenziale. Im Idealfall kommen Rechnungen „automatisch“ am Ende der Leistungskette heraus.
Dass dies heute noch nicht die Regel ist, liegt u.a. an dem fehlenden Gesamtprozessdenken in den einzelnen Abteilungen. Jeder optimiert seine Prozesse, ohne aber das Ganze (sprich: auch die Folgeprozesse im Blick zu haben)
Dieses Gesamtprozessdenken zu fördern, auch im Zusammenspiel mit den Kunden, ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Prozessharmonisierung und Steigerung der Prozessreife.
Handlungsfeld Datenqualität und Transparenz
Eine wesentliche Voraussetzung für effiziente und schlanke Prozesse, die dann auch weitgehend „automatisch“ laufen können ist eine adäquate Datenqualität. Korrekte Daten vollständig und zum (für einen effizienten Prozess) richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu haben, ist leider immer noch nicht selbstverständlich.
Prozessautomatisierung ist erst bei sehr hoher Datenqualität möglich – deshalb sind entsprechende Maßnahmen zur Bereinigung von Stammdaten, der Erhöhung der EDI-Quote und deren Qualität im Austausch mit Kunden und Partner gut investierte Zeit. Und die brauchen solche Projekte erfahrungsgemäß, also lieber früher als später damit anfangen!
Handlungsfeld IT und Informationssicherheit
Statt vieler „Insellösungen“, die häufig mehr schlecht als recht über Schnittstellen – oft „menschliche“, sprich Doppelerfassungen – verbunden werden, erfordert Industrie 4.0 stärker vernetzte Systeme. Dabei spielen Cloud-Lösungen und Apps für ortsunabhängige Daten zunehmend eine wichtigere Rolle. Optimieren Sie Ihre IT Anwendungen und Infrastruktur durch integrativere Systeme und moderne Systemarchitekturen!
Je mehr geschäftskritische Daten über solche Systeme ausgetauscht werden, umso wichtiger wird das Thema Informationssicherheit: Kümmern Sie sich aktiv darum, z.B. in Form von Audits oder Zertifizierungen, z.B. nach ISO 27001 oder – eher für den Mittelstand geeignet- ISIS 12.
Es gibt also einiges zu tun, um als Logistikdienstleister „Industrie 4.0 – fähig“ zu werden. Da – je nach aktuell erreichtem Entwicklungsstand im Unternehmen – dafür viel Zeit und auch Geld in die Hand genommen werden muss, sollte man jetzt damit beginnen und für sein Unternehmen eine über die nächsten 2-4 Jahre zu füllende „Industrie 4.0 – Roadmap“ formulieren. Sehr gerne natürlich auch mit unserer Hilfe.
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