Am 19. Mai 2016 hatte ich die Möglichkeit die u.a. von impulse und Convent organisierte Veranstaltung „smarter_mittelstand / digitalisierung 4.0“ *in Darmstadt zu besuchen. Themenschwerpunkte waren die digitale Transformation sowie die Informationssicherheit.
Alle Vorträge, Foren und Podiumsdiskussionen zielten darauf ab, dass der Zug der Digitalisierung in den (mittelständischen) Unternehmen rasant Fahrt aufgenommen hat und nicht mehr aufzuhalten sei. Die Digitalisierung sei der größte wirtschaftliche Umbruch seit der industriellen Revolution. Untermauert wurde diese These durch verschiedene Beispiele aus der Praxis. Durch die Vernetzung aller IT-Komponenten und der Digitalisierung aller unternehmensspezifischen Prozesse (Stichwort: Lieferkette) wurde ein direkter Bezug zu den Schlagworten Industrie 4.0, IoT (Internet der Dinge) und Cloud Computing deutlich.
Doch auch während der Podiumsdiskussionen und in den persönlichen Gesprächen mit anderen Teilnehmern, konnte ich feststellen, dass das Thema Digitalisierung in vielen Köpfen von Verantwortungsträgern noch nicht so richtig verankert ist.
Es scheint vielen Unternehmen noch nicht klar zu sein, dass die Digitalisierung unterm Strich entscheidend dazu beitragen wird, ob man in einigen Jahren im Wettkampf mit der Konkurrenz, zu den Gewinnern oder zu den Verlierern gehört. Eine im Plenum aufgezeigte Studie (Gartner) machte deutlich, dass schon bis 2017 ca. 25% der deutschen Unternehmen seine derzeitige Marktposition verlieren wird – aus Gründen „Digitaler Inkompetenz“.
Die digitale Transformation macht vor keinem Unternehmen halt, und die Auswirkungen durch das Festhalten an klassischen Geschäftsmodellen und Produktionsmethoden können fatal sein.
Sowohl die Investitionskosten, das fehlende Know-how des eigenen Personals und die Komplexität des Themas, die unzureichende IT-Infrastruktur als auch die Ignoranz und vor allem aber zu wenig personelle Ressourcen für die Umsetzung (die durch das gut laufende Tagesgeschäft ausgelastet sind) werden als meistgenannte Hindernisse angesehen.
Die hohe Teilnehmerzahl an der Veranstaltung hat gezeigt, dass die Unternehmer zwar die Bedeutung des Themas Digitalisierung erkennen, doch der erste Schritt zur Umsetzung oft möglichst lange hinausgezögert wird. Nichtsdestotrotz, das Fazit dieser Veranstaltung- und da waren sich die Beteiligten der Podiumsdiskussion einig- war, dass eine weitsichtige Unternehmensplanung die Digitalisierung nicht nur einbeziehen, sondern zum Kern der künftigen Ausrichtung machen muss, um auf dem Markt weiterhin mitspielen zu können.
Viele Kunden und die Geschäftspartner fahren bereits im Zug der Digitalisierung. Jetzt (!) ist die Stunde der Entscheidung, auch aufzuspringen. Ignoranz und Mutlosigkeit sind hier fehl am Platz.
* Die Bundesregierung unterstützt die Digitalisierung durch eine Vielzahl von Aktivitäten und Programmen, etwa der Forcierung des Netzausbaus und der Infrastruktur, einer Investitions- und Innovationsförderung sowie einer intelligenten Vernetzung. Es sollen Voraussetzungen geschaffen werden, damit der deutsche Mittelstand zu den Gewinnern der Digitalisierung gehört.
Vor diesem Hintergrund haben Convent und impulse, die sich seit vielen Jahren für den Mittelstand engagieren, zusammen mit der ZEIT Verlagsgruppe und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz diese große bundesweite Initiative gestartet. Die nächste Veranstaltung findet am 15. Juni 2016 in Dresden statt (www.smarter-mittelstand.de).
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