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Digitale Transformation erfordert systematisches Vorgehen

3. Oktober 2017 von Jürgen Gansen Kommentar verfassen

Unsicherheit ist ein häufiger Begriff, der von Kunden in den Gesprächen genannt wird, wenn es um die Digitale Transformation geht. Hemmnisse für konkrete Entscheidungen zu Maßnahmen im Rahmen der Digitalisierung eines Unternehmens sind der Mangel an Gültigkeit und formaler Genauigkeit, der keine Sicherheit aufkommen lässt, sondern die Gefahr schürt, falsche Entscheidungen zu treffen und Fehler zu begehen. So blockiert Unsicherheit die Umsetzung der Digitalisierung in vielen Unternehmen.

Nichts zu tun ist die schlechteste Alternative

Dabei lässt sich aus den Erfahrungen von Unternehmen, die den Schritt in Richtung Digitalisierung bereits erfolgreich gegangenen sind, Folgendes ableiten:

  • Der größte Fehler, den man im Zusammenhang mit der Digitalisierung begehen kann, ist, nichts zu tun und sich von seiner Unsicherheit ausbremsen oder gar lähmen zu lassen
  • Es braucht eine neue Experimentierfreude und Risikobereitschaft im Zusammenhang mit dem hohen Veränderungstempo der Digitalisierung. Das verlangt eine neue Fehlertoleranz in der Fehler auftreten können, dürfen und werden
  • Es gilt weiterhin, Fehler möglichst zu vermeiden, aber es gilt auch, Fehler als potentiellen Teil der eigenen oder der Entscheidung Anderer zu akzeptieren

Erster Schritt: Bestandsaufnahme

Aber wo steht das eigene Unternehmen im Hinblick auf die Digitalisierung? In solchen Situationen sind Informationen hilfreich, die einen Rahmen geben und dadurch Transparenz und Übersichtlichkeit schaffen.

Das Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen hat in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Crosswalk ein Digital Maturity Model (Digital Maturity Model) entwickelt und veröffentlicht seit 2015 den Digital Maturity & Transformation Report.

Mit diesem Modell lässt sich jedes Unternehmen – vereinfacht gesagt – einordnen, in welchen Bereichen (Dimensionen) man bereits eine hohe Digitalisierungsreife erreicht hat ist bzw. wo noch Nachholbedarf besteht.

Die Dimensionen des Digital Maturity Model

Das o.a. Modell unterscheidet 9 verschiedene Bereiche/Dimensionen, die in Summe die „Digitale Reife“ einer Organisation beschreiben. Dahinter stehen die folgenden Überlegungen:

Die digitale Transformation ist eine unternehmensweite (Neu-) Ausrichtung und beschreibt die Veränderung in allen Unternehmensbereichen. Auf Grundlage der Strategie mit der Definition der Grundlagen des Geschäfts und der strategischen Ziele, werden die Aufbau- und Ablauf- Prozesse / Teilprozesse abgeleitet.

In der Technologie – Ebene werden Strategie, Organisation und Prozesse in die Systemarchitektur überführt.

Die nachhaltige Implementierung von Transformationen, in der immer häufiger digitale Produkte und Services / Dienstleistungen entwickelt und eingesetzt werden, ist  entscheidend von der Kultur und Führung im Unternehmen abhängig.

Die von der Universität St. Gallen in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Crosswalk identifizierten Dimensionen der Digitalisierung geben einen Überblick welche Themenfelder mit welcher Zielsetzung in den Unternehmensbereichen zu berücksichtigen sind:

Dimension 1: Customer Experience

Eine hohe Reife im Bereich Customer Experience bedeutet, dass ein Unternehmen in der Lage ist, Wertversprechen und Angebote konsequent auf das vermehrt digitale Verhalten der Kunden auszurichten.

Dimension 2: Produktinnovation

Digital reife Unternehmen nutzen digitale Technologien, um neue Services und Produkte zu entwickeln und durch ein innovatives Angebot einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen.

Dimension 3: Strategie

Digital reife Unternehmen haben ihre Strategie konsequent darauf ausgerichtet, neue Möglichkeiten von digitalen Technologien zu nutzen.

Dimension 4: Organisation

Digital reife Unternehmen passen ihre strategische Aufstellung an die neuen Herausforderungen an und stellen digitale Kompetenzen effektiv und effizient im Unternehmen zur Verfügung.

Dimension 5: Prozessdigitalisierung

Digital reife Unternehmen richten alle Prozesse rund um Kommunikation, Transaktion und Führung auf digitale Strukturen aus und automatisieren diese wo möglich.

Dimension 6: Zusammenarbeit

Reife Unternehmen nutzen digitale Technologien innerhalb des Unternehmens, um Kommunikation, Kollaboration und mobiles Arbeiten der Mitarbeitenden zu unterstützen und sie auch unterwegs effektiv und effizient zu vernetzen.

Dimension 7: ICT – Betrieb & Entwicklung

Digital reife Unternehmen stellen ihre technologische Basis auf die neuen Herausforderungen um, so dass sowohl Information and Communication Technologie (ICT) -Infrastruktur als auch Informationssysteme neue digitale Produkte, Services, Kommunikation und Transaktionen ermöglichen.

Dimension 8: Kultur und Expertise

In der Unternehmenskultur von digital reifen Unternehmen besteht Offenheit und Verständnis für digitale Technologien. Entsprechende Fähigkeiten und Verhaltensweisen sind verankert.

Dimension 9: Transformationsmanagement

In digital reifen Unternehmen ist die digitale Transformation ein von der obersten Führungsebene geplanter und gesteuerter Prozess, der durch eine klare Roadmap geführt wird.

Zweiter Schritt: Ziele und Handlungsfelder

Mit einer ersten Bestandsaufnahme wird relativ schnell deutlich, wo im Unternehmen Stärken und Schwächen in Bezug auf die Digitalisierung liegen. Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Wo sind Sie gut, wo weniger gut aufgestellt?

Wenn klar ist, wo das Unternehmen heute steht, ist im nächsten Schritt zu definieren, wohin man sich in einem Zeitraum von z.B. in 2-3 Jahren entwickeln will. Aus dem Status Quo und den Zielen ergeben sich somit die konkreten Handlungsfelder und Maßnahmen für die Digitalisierung.

So ersetzen Sicherheit und Orientierung die anfängliche Unsicherheit und Ungewissheit.

 

 

Kategorie: Blog Stichworte: Bestandsaufnahme, Digital Maturity Model, Digitale Transformation, Digitalisierung, Ziele

Jürgen Gansen

Über Jürgen Gansen

Ich bin Management Consultant bei A’PARI Consulting GmbH mit den Schwerpunkten Logistik- und IT-Beratung.

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