A'PARI Consulting GmbH - Unternehmensblog

Ein Blog rund um Logistik und IT

  • Startseite
  • Logistik
  • IT
  • Über uns
  • Kontakt
  • Impressum

Der Luftfrachtbrief AWB – Das waren noch Zeiten….

3. März 2015 von Carsten Borchert Kommentar verfassen

Luftfracht sollte einfach sein. Ein nicht handelbares Warenbegleitdokument, das multiple Zwecke erfüllen sollte. Altgediente Luftfrachtler können sich noch erinnern. Der AWB, kurz für Air Way Bill, war früher nicht nur Warenbegleitpapier, sondern auch vieles andere mehr. Zum Beispiel Beweisurkunde für den Abschluss des Luftfrachtvertrages, Empfangsbescheinigung des Carriers, Einverständnis des Absenders mit Beförderungsbedingungen plus 3-5 andere Funktionen, für die er heute nicht mehr benötigt wird. Eine dieser Funktionen ist die der Rechnung, denn Bill steht in diesem Zusammenhang nicht für William, sondern ist schlicht das englische Wort für Rechnung. Ist ein AWB ausgestellt und die Sendung ist, wie es in der Fachsprache heißt „ready for carriage“, kann auch die Rechnung gedruckt werden, denn an der Luftfrachtrate und den sonstigen Kosten ändert sich nichts mehr, wenn die Sendung auf dem Weg ist. So zumindest die Theorie, die bei genauerem Hinsehen auch für 95% aller Luftfrachtsendungen gilt.

Stellt sich nur die Frage, warum haben die meisten Luftfrachtspeditionen eine immer grösser werdende Abrechnungsabteilung ? Das hat natürlich zum Teil dieselben Gründe, die Herr Hoppe bereits in dem Artikel http://blog.apari.de/bei-jedem-feueralarm-geht-die-fakturierungs-fibel-mit-ein-plaedoyer-fuer-die-reduzierung-der-komplexitaet/ beschrieben hat.

Jedoch selbst dort, wo heute schon IT Systeme im Einsatz sind, die es beherrschen, gemäß hinterlegten Raten und Konditionen sofort eine Rechnung zu drucken, wird oft der Rechnungsdruck unterdrückt. Die Speditionsakte wird in die Abrechnungsabteilung weitergegeben, in der dann in mühevoller Kleinstarbeit noch einmal überprüft wird, ob auch wirklich die korrekte Rate im Frachtbrief steht und auch so abgerechnet werden kann.

  • Komplexität der Tarife ? Ja, manchmal.
  • Falsche oder gar keine Konditionen im System gepflegt?  Schon eher häufiger.

Hier liegt er begraben – der sprichwörtliche Hund: Die Stammdatenverwaltung oder neudeutsch das Master Data Management, kurz: MDM. Hier geht es nicht nur um Kundenkonditionen, sondern um alle betrieblichen Daten, die mit der Leistungserbringung eines Unternehmens zu tun haben. Noch heute das A und O, ohne dass kein IT System der Welt auskommt, um die im System vorgesehenen automatischen Prozesse ausführen zu lassen. Die Vernachlässigung der Stammdatenverwaltung verschlechtert die Produktivität im Unternehmen, lässt neue Abteilungen entstehen, die oftmals „hidden factories“ genannt werden, da sie in den Kostenstellenbetrachtungen der Unternehmen meist nur indirekt oder gar nicht auftauchen. Dass wie früher ein AWB nicht sofort als Rechnung genutzt werden kann, ist nur eine der vielen Auswirkungen auf Prozesse im Unternehmen. Stammdatenpflege oder nennen wir es MDM kann sehr viel mehr für ein Unternehmen tun. Demnächst gehe ich hier wieder darauf ein.

Kategorie: IT, Logistik Stichworte: Abrechnung, Air Way Bill, AWB, Komplexität, Luftfracht, Master Data Management, MDM, Stammdaten

Empfohlene Beiträge

ISO27001:2013: Eine erste Einschätzung

Vor einem knappen Monat kam die neue Version des Standard ISO27001:2013 (der Standard für Informationssicherheits-Management) heraus. Diese ersetzt den bisherigen Standard ISO27001:2005 vollständig. Deshalb ist es sicher sinnvoll, sich so früh wie möglich damit auseinander zu setzen.

Zweischneidiges Schwert – Softwareanbieter und ihre Größe

Soll der Softwaredienstleister  groß sein, um ausreichend Support darstellen zu können? Oder eher klein, um auf meine individuellen Bedürfnisse flexibel eingehen zu können? Diese Frage beschäftigt uns in beinahe jedem Projekt. Beides hat natürlich seinen Charme – jedoch hat beides auch seine Schattenseiten.

Risikomanagement in der IT – Pflicht oder Kür?

„Risikomanagement frisst unnötige Zeit, die wir nicht haben. Wenn etwas passiert, dann werden wir schon sehen, was wir machen. Bisher ist ja eh nie etwas vorgekommen.“ Solche, oder so ähnliche Sätze hören wir als Berater in den Unternehmen leider noch viel zu oft. Es wird erst gehandelt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Social Media

Xing Google+ Button RSS Website

Letzte Artikel

  • Nachlese zur 2. DVZ Konferenz zum Thema TMS
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Wissen, was läuft
  • Testen – Lieber spät und kurz als gar nicht?
  • Speditions-Monitor Prozesse/IT – Umschlaglager
  • Agile Führung – Tipps für die Umsetzung

Stichworte

agiles Projektmanagement Change Management Cloud Cloud Computing CRM Datenqualität Digitale Transformation Digitalisierung Gesamtprozessdenken Industrie 4.0 Informationssicherheit Innovation ISO27001 IT-Infrastruktur IT-Systeme IT Sicherheit KPI Notfallmanagement Potenzialanalyse Projektmanagement Prozesse Prozesseffizienz Prozesskosten Prozessmanagement Prozessoptimierung Prozessreifegrad Risikomanagement Software-Einführung Softwareanbieter Softwareanforderungen Softwareauswahl Softwareeinführung Speditions-Monitor Speditionssoftware Standardprozesse TMS TMS Auswahl Transport Management System Umsetzung Vertrieb Veränderung Veränderungen Veränderungsmanagement Vorstellung Ziele

Letzte Kommentare

  • Andreas Zibert bei Projektportfoliomanagement – Mitten aus dem Leben…
  • Adam Golightly bei Avisierung von Stückgut-Sendungen – (noch) eine Herausforderung für alle Beteiligten
  • Nils Tißen bei Auch agil braucht Führung
  • Tobias Müller bei Projektmanagement klassisch oder agil? – Das Beste aus beiden Welten!
  • Anna Moosfeld bei Wie Softwareentwicklung in Indien funktionieren kann – Tipps aus der Outsourcing Praxis

Archiv

© Copyright 2017 A'PARI Consulting GmbH · Datenschutzerklärung